Anett Simon

Anett Simon - Wilhelmine 3 Wilhelmine 3, 2019
Installation, 20 × 18 × 22  cm, Auflage 1


Die Arbeit gehet auf meine Auseinandersetzung mit dem Romantiker Philipp Otto Runge zurück. Auslöser dafür war ein Besuch im Pommerschen Landesmuseum Greifswald . Intuitiv haben mich dort einige Bilder besonders angesprochen. Das Bildnis der Wilhelmine Sophia Helwig (1807) von Philipp Otto Runge gehörte dazu, vor dem Bild konnte die Arbeit auch temporär installiert werden. Sie ist mit den in Lagen ineinander verschlungenen Tonbändern an die Form der Rosenblüte angelehnt. Der Charakter ist von Unruhe und Verwirrung geprägt. Es stellt sich eine organische Anmutung ein. Die Durchbrüche in der netzartigen Struktur der Plastik wirken nicht klar nach außen in den Raum sondern richten sich nach Innen und sind eher dem Objekt zugehörig. Die Gitterstruktur verdichtet sich ins Innere und die entstandenen Hohlräume erinnern an Tunnel und Öffnungen eines organischen Körpers. Die rote glänzende Glasur wirkt expressiv und lässt Assoziation an Blut, Fragilität und Verletzung aufkommen, was den Eindruck des Körperlichen forciert und an Organe denken lässt. Dieses Objekt steht für die symbolische Rose, explizit zeichenhaft, als stereotyp für das junge Mädchen.